Samstag, 23. Februar 2013

Laufmotiv: Letztes Schnee-Joggling?


Eigentlich war bei mir ja schon die Luft raus für Joggling auf vereistem oder verschneitem Untergrund. Aber vorgenommen hatte ich mir einen etwas längerer Lauf und dann schneite es ohne Unterlass. Die Temperaturen ließen alles wieder weiss werden und so musste zur Motivation noch einmal der Sinn für Winterromantik herhalten. Und mittags starten, wenn es am 'wärmsten' ist. Aber so richtig kam noch nicht die Lust auf. War da ja noch ein ungemütlicher Nordostwind. Also weitere Motivationspunkte suchen. Sonnenlicht war zu vergessen heute. Dann die Eingebung: Kamera mitnehmen, lange nicht gelaufene schöne Waldroute wählen (Wald schützt ja immer ein wenig vor unangenehmem Wind) und nochmal den Joggling-Winter festhalten. O.K. Auftrag vergeben an selbst.
Und so ging es prima, wenngleich das Vier-Ball-Jonglieren durch den zunächst weiteren Schneefall oder sehr unsicheren Untergrund teilweise schwierig wurde und so etwa ein Viertel der Strecke nur mit Drei-Ball-Jonglage 'lief'. Aber dann ab und zu stoppen, Aufnahme machen - was auch immer eine kurze Erholung impliziert und dann locker weiter. Es wurde eine Tour mit viel Spaß an der Umgebung, Foto- und Schneebedingt in gemütlichem Tempo und nach 18 Kilometern zufrieden mit sich selbst und einmal mehr auch mit diesem Winter.

Fahrspuren machen hier trotz Schneefall das Vier-Ball-Jonglieren möglich
Joggler huldigt schon mal dem Osterhasen :-)

Donnerstag, 7. Februar 2013

Streak Running? Streak Joggling?

Gerade habe ich wegen einer sehr hartnäckigen Erkältung und Bronchitis zehn Tage Laufpause eingelegt. (Meine letzte so lange Laufpause hatte ich im Oktober 2010, damals wegen Achillessehnen-Problemen.)
Anfang des Jahres hatte ich mich etwas mehr über Streak Running (Täglich Laufen) informiert. Eine gute Beschreibung dazu findet man in dem Blog 'startblog-f'
In den USA hat es schon eine längere Tradition und hier in Deutschland wächst wohl gerade eine Läufergemeinschaft zusammen, aus Läufern die zum Teil auch schon jahrelang täglich laufen und eben zunehmend solchen, die sich haben anstecken lassen, wie man unter streakrunner.de erfahren kann.

Perry Romanowski aus Chicago ist Streak Joggler (beim Schreiben dieses Posts genau seit 1542 Tagen!). Er hat erst kürzlich einen Post zum 'Longest Joggling Streak' geschrieben. Wenn ich es richtig sehe, gibt es neben ihm und Andy Swan nicht viele weitere Streak Joggler in den USA. Das Thema Streak Running hatte Anfang Januar auch mich fasziniert und in eine innere Auseinandersetzung - vor allem über die Gewichtung von Vorteilen und Nachteilen und meine persönlichen Rahmenbedingungen und mögliche Motive - gebracht.
Streak Joggling mit vier Bällen? Würde ich das wirklich für mich selbst tun? Oder will ich im Grunde einmal mehr glänzen?
Dann erwischte mich Ende Januar der Infekt. Ich hätte meinen ersten Streak vielleicht schon abgebrochen. Oder hätte ich auf Risiko gespielt?

Jonglieren und Laufen in Kombination ist eine wunderbare sportliche Herausforderung mit vielen Vorzügen. Aber ich mag gleichzeitiges Laufen und Jonglieren nicht unbedingt jeden Tag. Ich brauche die Freiheit der Entscheidung und eigentlich auch die Abwechslung - was für mich an jonglierlauffreien Tagen heisst: Yoga oder manchmal auch einfach Tanzen und an wärmeren Tagen Radfahren oder etwas Schwimmen (wenn auch Letzteres ziemlich mittelmäßig) und natürlich die regelmäßigen Kraftübungen, die ich mit dem Theraband meist vor dem Fernseher hinter mich bringe. 

Perry und ich kamen auf ähnliche Laufkilometer in den letzten zwei Jahren. Perry ist seit über vier Jahren Streak Joggler. Great Respect! 
Ich laufe seit vier Jahren meistens mit vier Bällen. Aber vorerst weiterhin nicht täglich.

Sonntag, 3. Februar 2013

Wenn Jonglierlaufen nicht zugelassen ist / Jogglers Probe

Prompt kam die Rückmeldung: 'Leider kann ich nach den englischen Wettkampfregeln das Jonglieren während des Laufens auf dieser Strecke nicht zulassen.'

Mitte Januar hatte ich mich als Joggler für den White Peak Marathon in England im Mai anmelden wollen. Im September 2010 hatte ich die reizvolle Gegend kennengelernt. Meine Frau war im letzten Jahr dort Marathon gelaufen, will nun ein zweites Mal dabei sein und hatte von der Einzigartigkeit dieser Veranstaltung geschwärmt: ein reiner Landschaftslauf mit Publikum vor allem in Form von Schafen und Kühen, 200 Marathonstarter maximal,  herzliche Helfer, aber ansonsten puristisch - d e r  Kontrast zu den Städtemarathons. Laufen mit sich selbst. Also war klar: eher mit drei Bällen als mit vier, um die Landschaft gut genießen und den Kühen auch in die Augen schauen zu können.

Nun also die Probe aufs Exempel ...

Etwas überrascht war ich schon, wie schnell mich diese Wirklichkeit nach meinem kürzlichen Statement vom 10.Januar nun auf den Prüfstand stellen würde.
Eingesehen klar: kaum Zufahrtswege für Rettungsfahrzeuge auf der Trail-Strecke. Jede/r läuft diesen Marathon in Eigenverantwortung. Der Veranstalter muss sich da absichern.
Dann abwägen: Wie wichtig ist mir das Laufen dort? Auch ohne Bälle. Es war nicht so schwierig: Ich laufe einfach gerne. Ich respektiere die Regeln und bin dabei.
Also angemeldet als reiner Läufer. Es wird eine neue Erfahrung für mich werden. Mein erster Marathon ohne Bälle!

Aber nachdem ich in den letzten zwölf Jahren jede Veranstaltung jonglierend gelaufen bin und nur dreimal bei Trainingsläufen ohne Bälle unterwegs war, ist es doch - so komisch das klingen mag - gegenwärtig meine besondere Herausforderung für 2013.

Streckenplan White Peak Marathon, 18-05-13