Sonntag, 12. Mai 2013

15. Seebachmeeting

Mit leichtem Selbstzweifel, ob es richtig sei sechs Tage vor dem Marathon noch einen Wettkampf über 10 km mitzumachen, hatte ich mich am Morgen auf den Weg nach Großenseebach gemacht. Die Devise musste sein es gemütlich zu halten, was ja mit den Jonglierbällen laufend an sich nicht schwierig ist. Aber es würde meine erste Teilnahme hier sein und so war die Sache doch nur begrenzt absehbar.

Zum Hauptlauf beim Seebachmeeting treffen sich einmal mehr sehr ambitionierte Läuferinnen und Läufer mit Rang und Namen aus dem näheren und auch weiteren Umfeld und so hatte ich als Letzter im Startfeld auch schon ein wenig meine Zeitplatzierung mit vorgezeichnet. Ich ging es gemütlich an und hatte bald einen sehr sympathischen Siebzigjährigen neben mir und die ersten Kilometer gestalteten sich so im Austausch miteinander als sehr kurzweilig.

Zudem machte die Strecke Spaß mit dreimaligem Durchgang durch einen Randbereich des Ortes mit freundlichst anfeuernden Zuschauern und ansonsten Flur- und Waldwegen und zumindest für alle die unter 45 Minuten liefen hielt auch das Wetter. Vielleicht war es die - wie die Veranstaltungsleiterin später sagte - 'vorgezogene Dusche' - die ich noch mitmachen durfte auf den letzten Kilometern, jedenfalls gingen die Beine dann doch noch mit mehr Schwung als geplant ins Ziel. Zuvor in dieser Wetterphase konnte ich auf einem kurzen Streckenabschnitt noch eine besondere Joggler-Herausforderung in Form von seitlich starken Windböen erleben, die mir zweimal den Vierball-Wurf so verzogen, dass ausnahmsweise mal zwei meiner insgesamt vier Drops als unvermeidlich gelten dürfen ;-).
Im Ziel folgte nicht lange hinter mir und auch nicht als letzter Läufer mein siebzigjähriger Laufbegleiter von der ersten Streckenhälfte, genauso glücklich über sein Ergebnis wie ich mit meiner Entscheidung hier dabei gewesen zu sein - bei einer Veranstaltung, die vom Langstreckenteam nicht besser hätte ausgerichtet werden können und unter großem Einsatz eines/einer Jeden der Teammitglieder. 
Gerne werde ich zukünftig wieder hinten mit dabei sein.

Bildergalerie zum 15.Seebachmeeting (nordbayern.de)

Sonntag, 5. Mai 2013

6.Bamberger Weltkulturerbelauf

Der tragische Tod eines Läufers des Halbmarathon beim WKEL 2013 - der kurz vor dem Ziel zusammenbrach und nicht mehr wiederbelebt werden konnte - berührt wohl jeden in irgendeiner Weise Beteiligten an dieser Veranstaltung. 
Uns Läufer trifft dies sicher nicht zuletzt auch deswegen, weil es nur schwer fassbar ist, dass Laufen im Geiste von Vitalität und Gesundheit auch Tod bedeuten kann.

Andererseits finishten fast 3000 Läufer den Halbmarathon und die Organisatoren, die zahlreichen Helfer und das so begeisterte Bamberger Publikum hatten alles getan, um diesem Event sein Bestes zu geben.

Der Halbmarathon als krönende Veranstaltung des Weltkulturerbelauftages ist eine große Kultur-Tour, die vom Profil her anspruchsvoll ist und gut eingeteilt werden sollte. Darauf hatten die Veranstalter zuvor mehrfach hingewiesen.

Joggler beim 10,9 km-Lauf
Als ich auf die Strecke ging, war schon mindestens ein weiterer Jonglierläufer - Mäc Härder (bekannter Kabarettist aus der Region) - beim 10,9 km-Lauf mit drei Bällen unterwegs gewesen.

Für mich hieß es, im engen Läuferfeld beim Anstieg auf den ersten 5 Kilometern Kräfte sparen - also mit drei Bällen jonglierend (und einem Ball in der Hinterhand) aufwärts. Der Abstieg von der Altenburg wird dann mit einem grandiosen Panoramablick über Bamberg belohnt und dann ging es zunächst verwinkelt durch zahlreiche Gassen. Ab dem sechsten Kilometer konnte ich meist mit vier Bällen jonglierend laufen, aber auf den Abschnitten mit holperigem Kopfsteinpflaster war es sicherer zur Drei-Ball-Jonglage zurückzukehren. Immer wieder mal gab es anerkennende Reaktionen von Mitlaufenden und die hörbar beeindruckten Zuschauer machten das Jonglierlaufen zu einer absoluten Show. Meine fünf Drops während des Vier-Ball-Jonglierens führte ich entweder auf kurze Konzentrationschwächen oder meine Eitelkeit, mich mehr dem Publikum zuwenden zu wollen, zurück.

Etwa bei Kilometer 13 lief mein Erlanger Laufpartner Gerd auf mich auf und ihm verdanke ich unter anderem ein Verpflegungsplus in Form eines Müsli-Riegels, der meinen unterschätzten plötzlich aufkommenden Hunger bestens abfangen konnte.
Bei Kilometer 19 gibt es nochmal einen kleinen, aber feinen Anstieg zum Bamberger Dom und spätestens hier spürte ich auch die langen Trainingsläufe der vergangenen Wochenenden. So hieß es ein Stück des Anstieges zu gehen und dann lief es sich wieder fröhlich genug auf der von zahlreichen Zuschauern eng gesäumten Reststrecke - vollkommen beflügelt von ihrem grandiosen Applaus - ins Ziel.


Am gleichen Tag hatte Heinz - ein langjährig erfahrener Marathonläufer und seit über einem Jahr auch Jonglierläufer aus dem Kölner Raum - beim Running-for-Children Windhagen Marathon seinen ersten Halbmarathon mit drei Bällen glänzend gemeistert und so wurde dieser Sonntag auch ein recht potenter Tag für die Zukunft des 'Joggling'.